Oral verabreichter niedermolekularer Inhibitor von PDE4

Neuer Ansatz bei Psoriasis

Anfang März wurden im Rahmen der Jahresversammlung der AAD in Miami, Florida, die Ergebnisse der Zulassungsstudie für den oral verabreichten niedermolekularern Inhibitor von PDE4, Apremilast, zur Behandlung der Psoriais vorgestellt.

ESTEEM 1 und 2 sind randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Zulassungsstudien zur Evaluierung des oral verabreichten niedermolekularen Inhibitors von Posphodiesterase-4 (PDE4) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis.
Die auf der AAD vorgestellte Studie ESTEEM 1 evaluierte die Wirksamkeit und Sicherheit bei einer Reihe von Patientengruppen. Etwa ein Drittel der Studienpopulation war systemisch unbehandelt und/oder nicht im Rahmen einer Phototherapie behandelt worden. Nahezu 30 Prozent der Gesamtstudienpopulation war zuvor einer biologischen Therapie unterzogen worden, darunter diejenigen mit nicht angeschlagener Behandlung.

Prof. Dr. med. Kristian Reich
Prof. Dr. med. Kristian Reich

Im Rahmen der Studie erreichte ein signifikant höherer Prozentsatz von mit Apremilast behandelten Patienten PASI-75 im Vergleich zu den Placebo-Patienten (33,1 % vs. 5,3 %; P<0,0001). Signifikant höhere PASI-75 Erfolgsquoten in Woche 16 wurden bei allen für diese Studie rekrutierten Patientengruppen beobachtet, einschließlich der systemisch unbehandelten Patienten und derjenigen Patienten, die nicht einer biologischen Behandlung unterzogen wurden, und bei denen 30 mg Apremilast BID verabreicht und ein Vergleich mit der Placebo-Gruppe (38,7 % vs. 7,6 %; P<0.0001 und 35,8 % vs. 5,9 %; P<0.0001) durchgeführt wurde. Apremilast konnte seine Langzeitwirkung unter Beweis stellen, indem die mittlere prozentuale Abweichung gegenüber dem Behandlungsbeginn in Form von PASI Erfolgsquoten über einen Zeitraum von 32 Wochen gemessen wurde. Dabei zeigte Apremilast eine 54,9-prozentige Reduzierung in Woche 16 und eine 61,9-prozentige Reduzierung in Woche 32.
Die statistische Signifikanz in Woche 16 zeigte sich anhand des wichtigsten sekundären Endpunkts sPGA (Static Physician Global Assessment) deutlich oder sehr deutlich (P<0,0001) und anhand anderer wichtiger sekundärer Endpunkte (Veränderungen des Anteils an der Körperoberfläche, visuelle Analogskala für Pruritus und Dermatology Life Quality Index DLQI) sowie im Rahmen von Beurteilungen von schwer zu behandelnden Oberflächen (Nagel und Kopfhaut).
„Ich bin der Überzeugung, dass sich Apremilast als Hauptkandidat zur Behandlung von Psoriasis etablieren wird. Der Wirkstoffkandidat besitzt das Potenzial, uns künftig in die Lage zu versetzen, unterschiedliche Patientengruppen zu behandeln, einschließlich der zuvor erwähnten weniger gravierenden Fälle”, erläuterte Prof. Dr. med. Kristian Reich, Hamburg.
Das allgemeine Sicherheits- und Verträglichkeits-Profil stimmte mit den Ergebnissen früherer Phase-III-Studien zu Psoriasis-Arthritis überein. Apremilast war im Allgemeinen gut verträglich. Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen gehören Diarrhöe, Übelkeit und Kopfschmerz. Mehr als 96 % der Patienten, die an der Studie beteiligt waren, berichteten vom Ausbleiben unerwünschter Ereignisse oder von einem leichten oder mäßigen Verlauf dieser Ereignisse.
Ein Antrag auf Arzneimittelzulassung (NDA) bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde U.S Food and Drug Administration (FDA) wird das Unternehmen Celgene auf Basis des kombinierten ESTEEM-Programms (ESTEEM 1 und 2) für Psoriasis-Arthritis voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2013 stellen. ve