Foto: BrAt82 – AdobeStock
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Wir versuchen´s live

DDL-Tagung 2020
Im DERMAforum-Interview schildert Heike Heise, Tagungspräsidentin der DDL 2020, Düsseldorf, was die Teilnehmer erwarten können, selbst wenn die Tagung von manch einem Interessierten eventuell doch nur interaktiv besucht werden kann.

Heike Heise, DDL-Tagungspräsidentin (Foto: privat)
Heike Heise, DDL-Tagungspräsidentin (Foto: privat)

Was sind die Ziele der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) und wie versuchen Sie diese auf der Jahrestagung abzubilden?
Heike Heise: Die DDL richtet sich an alle Kollegen aus der Praxis und Kliniken, die sich für den Einsatz von Lasern und energy-based devices (EBD) interessieren und sich über neueste Trends und Einsatzgebiete fachgerecht informieren wollen.
Durch den engen Austausch mit erfahrenen Anwendern erhält man praxisnahe Tipps, die man sofort in seine tägliche Praxis übernehmen kann. Es ist also nicht nur eine Tagung für Spezialisten, sondern auch für Anfänger eine geeignete Plattform, sich neue Kompetenzen anzueignen und zu vernetzen.
Welche Highlights erwartet die Besucher?
Heise: Die Tagung versucht möglichst viele Themen aus den verschiedenen Anwendungsgebieten moderner Laser abzudecken und die Pros/Cons verschiedener Systeme aufzuzeigen. Also praxisrelevante Informationen in geballter Form für die Anwender! Wichtige Highlights sind dabei sicher die neuesten politischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf den Einsatz der Lasergeräte in der Praxis. Aber auch neue Einsatz­gebiete wie die Intimchirurgie und neueste Technologien aus dem Bereich des Body Contouring.
Wie reagieren Sie auf die aktuelle Corona-Situation?
Heise: Wie so viele andere Veranstaltungen waren auch wir durch den Corona-Lockdown gezwungen, unsere Tagung zu verschieben, und haben nun den neuen Termin auf den 2. bis 4.10.2020 avisiert. Da die DDL von dem persönlichen Austausch mit den Kollegen lebt und man die Lasergeräte und EBDs im Hands-on-Verfahren erleben soll, war mir eine Vor-Ort-Teilnahme wichtig. Bewusst wurde das Oktoberwochenende gewählt, um die Ausfallzeiten in der Praxis gering zu halten. Denn sicher haben viele Kollegen nach dem Lockdown Nachholbedarf und Verpflichtungen in ihren eigenen Praxen.

 

„Wie so viele andere Veranstaltungen waren auch wir durch den Corona-Lockdown gezwungen, unsere Tagung zu verschieben und haben nun den neuen Termin auf den 2. bis 4.10.2020 avisiert.“


Durch technische Neuerungen werden wir jedoch auch parallel einen Online-Besuch des Programms anbieten, um auch Kollegen die Teilnahme zu ermöglichen, die nicht persönlich nach Düsseldorf anreisen können oder wollen.
Wir freuen uns, einen verlässlichen Partner gefunden zu haben, der sich auf die neuen Anforderungen bei der Gestaltung medizinischer Fortbildungen in Corona-Zeiten eingestellt hat.
Was sind die aktuellsten Trends in der ästhetischen und medizinischen Laser­therapie?
Heise: Für den medizinischen Bereich zeigt der Einsatz fraktionierter Lasersysteme für die Wirkstoffeinschleusung, das sog. Drug Delivery, interessantes Potenzial, und das nicht nur für die fotodynamische Therapie.
Zwar bei den Dermatologen noch nicht sehr verbreitet, bieten diese Systeme auch therapeutische Optionen im gynäkologischen Bereich wie z. B. bei Stressinkontinenz und menopausalen Beschwerden. Im ästhetischen Sektor sind die Entwicklungen und technischen Neuerungen zum ­Body Contouring spannend zu verfolgen und eine Bereicherung des Praxisportfolios.
Die Pikosekundentechnologie, zunächst eingeführt für die Tattoo-Entfernung, gewinnt zunehmend an Bedeutung im Bereich der Skin Rejuvenation.
Aber auch bei den altbewährten, aber umso praxisrelevanteren Themen wie Akne, Narbenbehandlung und Haarentfernung gibt es spannende Entwicklungen.
Auf welche Referenten freuen Sie sich besonders?
Heise: In der Vorbereitung auf den Kongress habe ich letztes Jahr eine Vielzahl von Kongressen im In- und Ausland besucht. Dabei habe ich viele interessante Vorträge und talentierte Redner/-innen gehört. Es ist mir daher eine große Freude, dass trotz Corona-Krise viele Kollegen/-innen auch aus dem Ausland meiner Einladung gefolgt sind, mit uns ihre Erfahrungen und Forschungs­ergebnisse zu teilen. So schlägt der britische Dermatologe Dr. Firas Al-Niaimi trotz Brexit eine Brücke zu uns und unterhält uns interaktiv mit einem Pot­pourri zu Laserkomplikationen.

 

„Es ist mir daher ­eine große Freude, dass trotz Corona-­Krise viele Kollegen/­-innen auch aus dem Ausland meiner Einladung gefolgt sind, mit uns ihre Erfahrungen und Forschungs­ergebnisse zu teilen.“

 

Auch immer ein Garant für hochaktuelle Forschungs­ergebnisse spannend präsentiert sind Dr. Merete Haedersdal und Peter Bjerring aus Dänemark. Nicht zu vergessen all die Kollegen und Mitglieder der DDL, die mit ihren Vorträgen aktiv dazu beitragen, ihr Wissen zu teilen und die DDL zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Lasertherapeuten, Interessierte und Industrie zu machen.
Gibt es persönliche Akzente, die Sie als Tagungspräsidentin gesetzt haben?
Heise: Bei der Planung des Kongresses hatte ich vier Schwerpunkte, die ich setzen wollte:

  • 1. „Praxisrelevante Themen“: Der Kongress soll die wichtigsten Anwendungsbereiche von Lasersystemen und EBDs für die Praxis abdecken und neue Trends und Technologien aufzeigen. Neben den technischen und medizinischen Informationen sollen auch weitere Themen angesprochen werden, die für die erfolgreiche Implementierung neuer Geräte in der Praxis/Klinik relevant sind, wie z. B. Marketing, Komplikationsmanagement, Abrechnungstipps und rechtliche Aspekte. Insbesondere für Neueinsteiger runden diese Themen sicherlich den Informationsbedarf ab.
    2. „Die Welt zu Gast in Düsseldorf!“: Wie bereits erwähnt deckt die Auswahl der Referenten die neuesten Erkenntnisse und Verfahren in der Lasermedizin ab, sodass man sein Wissen up to date bringen kann durch den Besuch dieser Tagung oder heimatnah.
    3. „Über den Tellerrand hinausschauen“: Moderne Lasersysteme erlauben heutzutage ein breites Therapiespektrum – nicht nur an der Haut. Daher liegt es mir am Herzen, auch interdisziplinär eine Brücke zwischen den verschiedenen Fachrichtungen zu bauen, die Anwendung in angrenzenden Indikationen und mögliche Kooperationen aufzuzeigen. Aber auch die kritische Auseinandersetzung mit Komplikationen und Limitationen der Lasermedizin sollen diskutiert werden.
    4. „Zum Anfassen nah“: Die Industrieausstellung versammelt alle namhaften Hersteller der Branche vor Ort zum Kennenlernen und Vergleich der verschiedenen Geräte. Workshops und Hands-on-Demos vor Ort in der Klinik bieten Gelegenheit, die Systeme und Techniken interaktiv zu erfahren.

Wie beurteilen Sie die Entwicklungen durch die neue NiSV und werden Sie das Thema auf der Tagung aufgreifen?
Heise: Die neuen Regelungen durch die NiSV betreffen alle, die lasertherapeutisch arbeiten. Daher haben die Informationen über die Anforderungen, die damit einhergehen, einen wichtigen Stellenwert. Es besteht zudem die Möglichkeit, während der Tagung einen Laserschutzkurs zu absolvieren, wie er ab sofort alle fünf Jahre vorzuweisen sein wird.|                                                                                                    

Kontakt
Heike Heise
Privatpraxis Dr. Hilton & Partner
Grünstr. 6 | Königsallee
40212 Düsseldorf

Tel.: 0211 86 29 28 0