Kanert-Preis für Allergieforschung 2013
Prof. Dr. med. Stephan Weidinger, Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und in der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, hat den Kanert-Preis für Allergieforschung 2013 bekommen.
Die Stiftung Kanert für Allergieforschung ehrt Prof. Dr. med. Stephan Weidinger, der auch Mitglied im Exzellenzcluster Entzündungsforschung ist, für ein Projekt zur Erforschung der Einflüsse
epigenetischer Faktoren auf das Atopische Ekzem (Neurodermitis). Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Mit einem Erkrankungsrisiko von 15 Prozent ist die Neurodermitis eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Bei 60 Prozent aller Patientinnen und Patienten tritt diese Erkrankung bereits
im Kleinkindalter auf, viele leiden zeitlebens an der Hautkrankheit. Ein großer Teil des Risikos, Neurodermitis und Allergien zu entwickeln, wird vererbt. In Wechselwirkung mit Umwelteinflüssen
entwickelt sich die Erkrankung. Man geht davon aus, dass Umweltfaktoren das individuelle Epigenom, bestimmte Veränderungen an der DNA, in verschiedenen Lebensphasen beeinflussen und dadurch die
Entstehung der Krankheit und deren Verlauf mitbestimmen.
Entscheidendes Bindeglied zwischen der Umwelt und den Genen
„Die Epigenetik ist ein entscheidendes Bindeglied zwischen der Umwelt und den Genen. Die Entschlüsselung des Epigenoms wird uns helfen zu verstehen, wie Umwelteinflüsse während der
Schwangerschaft und danach das Risiko für die Entstehung allergischer Erkrankungen beeinflussen“, sagt Weidinger. Den Kanert-Preis erhielt er für sein Projekt „Identifizierung und funktionelle
Integration epigenetischer Unterschiede in monozygoten Zwillingen mit Diskordanz für das atopische Ekzem“.
Weidinger leitet die Ambulanz der Kieler Hautklinik am UKSH und beschäftigt sich wissenschaftlich seit vielen Jahren mit erblichen und umweltbedingten Faktoren in der Entstehung allergischer und
chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen. Der Kanert-Preis für Allergieforschung wurde dem Kieler Dermatologen bei der Eröffnung des 29. Fortbildungskongresses „Fortschritte der Allergologie,
Dermatologie, Pneumologie und Immunologie“ Mitte September in Davos, Schweiz, überreicht. Er wird alle zwei Jahre vergeben. idw