Patientenbindung und -bildung
Patienten im Wartezimmer der Hautarztpraxis mit TV-Filmen über Melanom-Vorsorge, erste Anzeichen und Behandlung zu informieren könnte eine gute Möglichkeit der Patientenbindung darstellen.
Der BVDD prüft die Einsatzmöglichkeiten.
Im Mittelpunkt der Euromelanoma-Woche stand 2015 die Warnung, frühe Anzeichen eines Hautkrebses ernst zu nehmen und eine frühzeitige Behandlung nicht zu verpassen. „Unsere umfassende Kooperation
mit TV-Wartezimmer bietet uns die Möglichkeit, die Patienten im Wartezimmer der Hautarztpraxis beispielsweise über Melanomvorsorge, erste Anzeichen und Behandlung zu informieren. Zudem werden
aktuelle Themen sowie gesundheitspolitische Initiativen der Fachgruppe in eigens dafür produzierten Programmfenstern auf TV-Wartezimmer als BVDD-Nachrichten gezeigt“, erklärt Dr. med. Ralph von
Kiedrowski, Vorstand und Pressereferent des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).
Eine aktuelle BVDD- Online-Befragung unter fast 400 Dermatologen zeigt, dass der Anteil der Patienten, die mit kritischen Hautveränderungen kurzzeitig – innerhalb der ersten drei Monate – einen
Hautarzt aufsuchen, sehr gering ist und der Zeitverzug in den meisten Fällen zwischen drei und sechs Monaten beträgt. Befragt nach den Konsequenzen für die eigenen Patienten gab eine breite
Mehrheit der Ärzte an, dass mehr als 80 Prozent der eigenen Hautkrebspatienten, die frühzeitig kamen, erfolgreich behandelt werden konnten. Sie überlebten fünf Jahre und länger den Befund
„malignes Melanom“, von den tödlich verlaufenen Erkrankungen wären nach der weit überwiegenden Einschätzung der Hautärzte (64 %) mehr als die Hälfte aller Todesfälle bei den eigenen Patienten
vermeidbar gewesen, wenn die Betroffenen frühzeitiger gekommen wären.
„Unsere über 700 Patienteninformationsfilme – allein 10 % davon zum Thema Dermatologie – erreichen Patienten und deren Angehörige direkt dort, wo sie es erwarten, nämlich im Wartezimmer von
Arztpraxen und Kliniken unmittelbar vor ihrem Gespräch mit dem Arzt! Nur wenn Patienten leicht verständlich über Behandlung und Heilungserfolge informiert werden, kann die Teilnahme an
Vorsorgeuntersuchungen steigen und die Hautkrebsgefahr minimiert werden“, erklärt Markus Spamer, Gründer und Geschäftsführer von TV-Wartezimmer®, dem Marktführer in der digitalen
Patienteninformation. Im Rahmen der seit vier Jahren bestehenden Kooperation hat der BVDD jetzt neun weitere und somit insgesamt schon mehr als 20 der TV-Wartezimmerinformationsfilme für den
Fachbereich Dermatologie inhaltlich geprüft. Ganz neu produziert – und ebenfalls vom BVDD inhaltlich geprüft – wurde der Film „Entfernung bösartiger Hautveränderungen (Plastische Deckung)“: Die
wirksamste Therapie bei Hautkrebs ist die operative Entfernung des Tumors und die plastische Deckung des entstandenen Hautdefekts, der Film informiert in anschaulicher 3-D-Grafik über die
verschiedenen Operationsverfahren.