Personalia
Prof. Dr. med. Thomas Tüting ist neuer Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg. Der neuberufene Lehrstuhlinhaber für Dermatologie trat am 1. Oktober 2015 die Nachfolge von Prof. Dr. med. Harald Gollnick an, der in den Ruhestand verabschiedet worden ist.
Prof. Dr. med. Thomas Tüting, Jahrgang 1962, erhielt 1987 seine Approbation als Arzt nach dem Medizinstudium in Frankfurt/Main. Seine Facharztausbildung absolvierte er an den
Bundeswehrkrankenhäusern München und Koblenz sowie an der Universitäts-Hautklinik Mainz. Anschließend begann er seine wissenschaftliche Ausbildung von 1995 bis 1997 als DFG-Stipendiat und
Research Fellow auf dem Gebiet der molekularen und zellulären Tumor-Biologie und Tumor-Immunologie am University of Pittsburgh Cancer Institute, USA. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als
Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Mainz und etablierte seine eigene wissenschaftliche Arbeitsgruppe auf dem Gebiet der experimentellen Tumor-Immunologie.
Nach seiner Habilitation im Jahr 2000 wurde er 2001 als C3-Professor für Experimentelle Dermatologie an die Universität Bonn berufen. Der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten erlangte
auch die Zusatzbezeichnungen Allergologie sowie Medikamentöse Tumortherapie und Dermatohistologie. An der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie in Bonn war er von 2002 bis zu seiner
Berufung an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg als leitender Oberarzt tätig und baute den Funktionsbereich Dermato-Onkologie sowie das Labor für Experimentelle Dermatologie strategisch
zu einem international sichtbaren Zentrum auf dem Gebiet der Erforschung und Behandlung des schwarzen Hautkrebses aus.
Neue experimentelle Modelle und Methoden
In einer Reihe von Forschungsprojekten, die unter anderem von der DFG und der Deutschen Krebshilfe gefördert wurden, entwickelte Prof. Tüting neue experimentelle Modelle und Methoden, um die
Rolle des Immunsystems bei der Entstehung bösartiger Tumoren am Beispiel des schwarzen Hautkrebses besser zu verstehen. Im Zentrum des Interesses stehen insbesondere die Mechanismen der
Kommunikation zwischen Tumor-, Immun- und Gefäßzellen, die der wechselseitigen Beeinflussung ihrer Eigenschaften bei der Ausbildung von Tochtergeschwülsten und der Resistenz gegen therapeutische
Interventionen zugrunde liegen. Mit seinen Arbeiten möchte der neuberufene Ordinarius für Dermatologie zur klinischen Translation von immunologischen Behandlungsverfahren für Tumoren der Haut und
von Methoden der molekularen Immunpathologie als Voraussetzung für deren patientenspezifischen („individualisierten“) Einsatz beitragen.
„Die Zulassung von zwei neuen immunologischen Wirkstoffen in diesem Jahr in Deutschland stellt einen erheblichen Fortschritt bei der Behandlung von Patienten mit einem metastasierten schwarzen
Hautkrebs dar, den wir in Magdeburg und Umgebung fest etablieren werden“, sagt Tüting. „Ich glaube, dass damit auch eine neue Epoche in der Krebstherapie beginnt, da diese Behandlungsansätze in
klinischen Studien auch bei Patienten mit Lungen-, Nieren- oder Blasenkrebs wirksam waren und bald auch bei diesen Krebsarten eingesetzt werden können. Allerdings verstehen wir erst ansatzweise,
warum die neuen Immuntherapien nur bei einem Teil der Patienten anschlagen. Zusammen mit meinem Team und mit lokalen, nationalen und internationalen Kooperationspartnern möchte ich in den
nächsten Jahren experimentelle Methoden und Modelle weiterentwickeln und zum Wohl der uns anvertrauten Patienten innovative klinische Studien auf diesem spannenden Gebiet vorantreiben.“