Neuer SFB Transregio

Schutzmechanismen der Haut erforschen

Die Universität Tübingen ist an neuen überregionalen Sonderforschungsbereichen beteiligt. Bestehende Sonderforschungsbereiche wurden erfolgreich verlängert.

Foto: privat
Prof. Dr. med. Martin Röcken

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg, Mainz und Tübingen haben sich erfolgreich um die Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs Transregio (SFB TR) beworben.
Der SFB TR 156 „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“ wird ab 1. Juli von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit mehr als zwei Millionen Euro für vier Jahre gefördert.
Die Tübinger Wissenschaftler um Prof. Dr. med. Martin Röcken, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik Tübingen, stellen insgesamt acht der 19 SFB-Forschungsgruppen, darunter ein in Mainz und Tübingen angesiedeltes Gemeinschaftsprojekt.
Die Haut hat ein komplexes Schutzsystem entwickelt, das sich als mechanische und immunologische Barriere zur Umwelt etabliert hat. Dazu gehören auch das Nerven- und Gefäßsystem sowie die hautdrainierenden Lymphknoten, über die das Immunsystem der Haut mit dem Immunsystem des gesamten Körpers kommuniziert.
Im neuen Sonderforschungsbereich Transregio untersuchen Wissenschaftler aus der Dermatologie zusammen mit Immunologen und Mikrobiologen die molekularen und zellulären Interaktionen der Haut mit ihrer Umwelt. Erforscht wird, wie das zelluläre Mikromilieu und Wechselwirkungen mit Mikroorganismen auf der Haut krankmachende Mechanismen in Gang setzen, die entzündliche Hauterkrankungen wie atopische Dermatitis, Psoriasis oder Sklerodermie verursachen. Die in Tübingen angesiedelten Teilprojekte erforschen insbesondere die Interaktion von Infektionserregern mit der Haut, die frühen Phasen der Entzündungsreaktion sowie Schutzmechanismen, wie die Verdickung der Haut, über die sie sich eine Barriere gegen schädliche Reize aufbaut. Zudem untersuchen die Tübinger Projekte den natürlichen Umgang der Haut mit ihrer Umwelt, die Mechanismen, die das Gleichgewicht der Haut beim Umgang mit ihrer Umwelt etablieren, sowie die frühen Alarmsignale, über die Systemreaktionen ausgelöst, reguliert und gesteuert werden, wenn es zur Verletzung dieses Gleichgewichtes kommt.
Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, gemeinsam neue Therapien für Krankheiten wie Ekzeme, Psoriasis oder Sklerodermien zu entwickeln, wie es Mitarbeitern der Universitäts-Hautklinik bereits in der Vergangenheit wiederholt gelungen ist.