XIII. International Congress on Aesthetic and Antiaging Medicine

Offene Vergleichsdiskussionen

Anfang Oktober 2013 fand in Warschau, Polen, der XIII. Internationale Kongress Ästhetische Medizin und Anti-Aging statt. Dr. med. Krystyna Komender-Spira, Darmstadt, berichtet für DERMAforum.

Foto: privat
Dr med. Krystyna Komender-Spira

Der gut besuchte Kongress auf höchstem Weltniveau, organisiert durch den Vorsitzenden des Polnischen Verbandes für Ästhetische Medizin, Prof. Dr. med. Andrzej Ignaciuk, und den Polnischen Ärzteverband, hat mutig neue Thematiken erfasst.
Die Teilnahme von über 700 Ärzten und 98 Referenten (davon 45 aus dem Ausland, vorwiegend aus Italien) hat bewiesen, wie wichtig der Erfahrungsaustausch und der offene Umgang auch mit misslungenen Behandlungen oder mit Schäden durch den Einsatz von falschen Materialien oder schlechter Technologie sind.
Der Kongress erfasste viele Aspekte, die in der Ästhetischen Medizin als Standardbehandlung, Chirurgie, Phlebologie, Korrektur und Prävention verankert sind.
Der Fokus des Kongresses lag auf offenen Vergleichsdiskussionen über tatsächliche Erfolge mit High-Technologie, jedoch nicht auf der Vermarktung von Produkten durch stark finanzierte Werbung. Kurz gefasst: Hier wurde basierend auf Fakten aus der Praxis offen diskutiert, warum ein Produkt besser als das andere ist.
Ästhetische Medizin bedeutet höhere Lebensqualität durch bessere Ernährung, bessere Organfunktion, Aufbau der Haut und damit jüngeres Aussehen. Die Hauptthematiken waren: neue Laser-Technologien, Pro und Contra bei der Anwendung verschiedener Füllmaterialien, Voluma und Botulinum Toxinum.
Ein Großteil der Vorträge war der Anwendung von Fäden in der Ästhetik gewidmet: Liftingtechnologie für Gesicht und Hals, Happy Lift ohne Skalpell mit absorbierenden Fäden, unterschiedliche Fädenarten, Implantationstechniken mit eigenen Erfahrungsberichten sowie Gesichtsmodellage mit unterstützenden Maßnahmen der FTC-Fäden.
Auf großes Interesse stieß der Themenblock betreffend Schäden und Komplikationen nach Anwendung von unterschiedlichen Füllmaterialien, auch Botulinum, nach Lasertherapien, nach Peelinganwendung und bei mangelnder Hygiene.
Ein neuer Trend in der Ästhetischen Medizin ist die Anwendung von Stammzellen in schweren Krankheitsfällen, bei Narbenbehandlung, Haarausfall, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Knochenabbau und Repair-Effekten, Faltenbildung besonders in der Altersgruppe 40 und 50 plus. Auch die Rolle der neuesten Technologie der Bio-Mega-Nassabrasio sowie der nicht invasiven Mesotherapie mit zusätzlicher Lichttherapie und vielseitigen modularen Anwendungen hat in Fachkreisen große Anerkennung gefunden. Die „Intimsphäre“ – als Thematik von morgen – war bereits perfekt ausgearbeitet unter dem Aspekt der eigentlichen Bedeutung von Ästhetischer Gynäkologie aus der Kunst- und medizinischen Perspektive. Themen wie die tispiologische Erneuerung der Vaginal-Schleimhäute und Laseranwendung oder Einsatz von Hormonen in der Verjüngungsphase der Vagina sowie Lokalisation des G-Punktes und seine Augmentation sowie Verbindung der Lasertechnologie mit Füllern und chirurgischen Techniken in der Schamlippenverkleinerung haben teils emotionale Diskussionen angestoßen. Damit eröffnen sich neue Behandlungsbereiche in der Ästhetischen Medizin nicht nur für Gynäkologen.
Resümee: Für Dermatologen entstehen im Anti-Aging-Bereich immer wieder neue Behandlungsmöglichkeiten, die dann profitable Umsätze und höhere Patientenakzeptanz garantieren.