TNF-α-Inhibition in der Dermatologie

Forschungsförderpreise nach Heidelberg und Erlangen

Dr. med. Jürgen Rech und Professor Dr. med. Knut Schäkel erhielten 2013 die mit insgesamt 120.000 Euro dotierten Forschungsförderpreise Dermatologie, die seit 2007 von Pfizer für innovative Projektvorhaben zur TNF-α-Inhibition vergeben werden.

Die Preise wurden anlässlich des Pfizer-Forschungssymposiums „Tight Junctions“ Anfang November 2013 in Leipzig verliehen. Ein unabhängiges internationales Expertengremium hatte die Forschungsvorhaben zur früheren Erkennung der Psoriasis-Arthritis (PsA) und zum besseren Verständnis der Pathogenese der Plaque-Psoriasis (PsO) prämiert.
Die TNF-α-Inhibition ist sowohl bei dermatologischen als auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ein wichtiges Therapieprinzip. Mit drei Preisen unterstützt Pfizer daher auch die Forschungsförderung Rheumatologie.
Patienten mit Plaque-Psoriasis entwickeln in ca. 30 Prozent der Fälle eine Psoriasis-Arthritis, die oft erst spät oder gar nicht erkannt wird. Dank verbesserter bildgebender Verfahren ist es möglich, pathologische Veränderungen an Knochen und Gelenken zu erkennen, bevor klinische Sym-ptome auftreten. In der geplanten Studie der Arbeitsgruppe um Rech werden 90 Patienten mit Psoriasis einschließlich PsA-ähnlichen Veränderungen und manifester PsA einer HR-pQCT (hochauflösende periphere quantitative Computer-Tomografie) unterzogen. Die Ergebnisse werden mit Biomarkern im Knochen in Korrelation gesetzt. Wichtige Ziele der Studie sind, das Verständnis der frühen Phase in der PsA-Pathogenese zu verbessern sowie Biomarker im Blut zu identifizieren, die über das Eintreten oder die Schwere der Erkrankung Vorhersagen erlauben. Dadurch soll früher über den besten therapeutischen Weg bei den Patienten entschieden werden können, die voraussichtlich eine klinisch manifeste Psoriasis-Arthritis entwickeln.
Dendritische Zellen sind in verschiedenen Formen von Hautentzündungen wie Psoriasis involviert und produzieren eine Reihe von Entzündungsmediatoren einschließlich TNF-α. Da sie bei der Psoriasis offensichtlich eine wichtige Rolle spielen, sollten genauere Kenntnisse über ihren Stellenwert bei Entzündungsprozessen zu einem besseren Verständnis der Erkrankung führen, so die Annahme des Teams um Preisträger Schäkel. Von Bedeutung sind überdies Erkenntnisse, durch welche Mechanismen Etanercept dendritische Zellfunktionen beeinflussen kann. Das Projektvorhaben baut auf früheren Arbeiten auf, um die Signalkaskaden, die in der Reifung spezifischer dendritischer Zellen von Bedeutung sind, zu bestimmen, und ihre Rolle bei der Entscheidung zwischen Toleranz und Entzündungsreaktion zu beschreiben. Des Weiteren soll die Wirkung von Etanercept auf diese Signalkaskade bestimmt werden.
Bei der Preisverleihung wies Dr. Thomas Meng, Team Lead Medizin Inflammation der Geschäftseinheit Speciality Care bei Pfizer, Berlin, auf die Bedeutung der Projekte hin: „Mit ihren Forschungsvorhaben werden die Preisträger einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von TNF-α sowie zur Pathogenese und zum optimierten Therapiemanagement bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis leisten. Die verbesserte Früherkennung bei Psoriasis-Arthritis wird dazu führen, dass Patienten rechtzeitig zielgerichtet behandelt werden können.“


Die Preisträger
Dr. med. Jürgen Rech, Leiter der klinischen Forschung in der Abteilung Innere Medizin III, Immunologie und Rheumatologie der Universität Erlangen-Nürnberg

Titel des Projekts: „Correlating bone biomarkers with HR-pQCT in patients with Psoriasis, PSA-‧like joint alterations and PSA“
Prof. Dr. med. Knut Schäkel, Assistant Medical Director Abteilung Dermatologie, Ruprecht-Karls Universität Heidelberg

Titel des Projekts: „Molecular mechanisms of dendritic cell maturation induced by TNFα and its modulation by Etanercept“
Die Jury bestand aus Prof. James Krueger, New York, USA , und Prof. Jonathan Barker, London, Großbritannien.

Foto: Pfizer

Die Preisträger der Forschungsförderung Rheumatologie und Dermatologie 2013 mit Vertretern von Pfizer bei der feierlichen Übergabe in Leipzig, v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Arnd Heiligenhaus, Dr. Christoph Tappeinertal, Dr. Ekkehard Lange, Dr. Udo Lendl, Dr. med. Konrad Aden, Dr. med. Jens Thiel, Dr. med. Sandra Müller-Schmucker, Dr. Thomas Meng, Dr. med. Jürgen Rech, Dr. med. Theodorus Xenitidis