Nutzen von Immuntherapien

Malignes Melanom Die Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs unterstützt ein Forschungsprojekt, das den individuellen Nutzen von Immuntherapien beim malignen Melanom aufdecken soll, mit einer großzügigen Fördersumme.

Mithilfe des Forschungsprojektes „Immuntherapie-induzierte Hyperprogression beim metastasierten Melanom mit MDM2/4 Amplifikation“ soll am Universitätsklinikum Tübingen festgestellt werden, ob genetische Veränderungen Auswirkungen auf das Metastasenwachstum während einer Immuntherapie haben können. Die Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs fördert die Forschungsarbeit mit insgesamt 36.000 Euro.


Nicht bei allen Patienten sind Immuntherapien erfolgreich


Das Immunsystem des Körpers bekämpft Erreger und geschädigte Zellen. Das körpereigene Abwehrsystem auch beim Kampf gegen Krebszellen zu nutzen, ist mittlerweile mithilfe sogenannter Checkpoint-Inhibitoren bei einigen Krebserkrankungen gelungen. Doch nicht bei allen Patienten sind diese Immuntherapien erfolgreich – im Gegenteil.


Immuntherapie kann auch einen Hyperprogress auslösen


„Es ist seit Kurzem bekannt, dass bei Krebspatienten mit bestimmten genetischen Veränderungen durch eine Immuntherapie sogar ein sogenannter Hyperprogress – eine über 50-prozentige Zunahme der Tumormasse innerhalb von weniger als zwei Monaten – ausgelöst werden kann“, so Dr. med. Andrea Forschner, Leiterin der Melanomambulanz der Hautklinik des Universitätsklinikums Tübingen, die zusammen mit Dr. med. Tobias Sinnberg die Studie leitet. „Wir wissen, dass Patienten mit bestimmten Melanomtypen generell schlechter auf eine Immuntherapie ansprechen.

Dr. med. Andrea Forschner (l.) und Dr. med. Tobias Sinnberg (Fotos: privat)

Jährlich mehrere Forschungsprojekte gefördert


Mithilfe des Forschungsprojektes möchten wir nun herausfinden, ob an Metastasen dieser Patienten genetische Veränderungen zu finden sind, die uns erklären, warum das so ist“ so die Studienleiter. „Vielleicht können wir künftig sogar Patienten, die von einer Immuntherapie hochwahrscheinlich nicht profitieren werden, vor potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen bewahren“, berichtet Ärztin Forschner. Zur Förderung der Erforschung des malignen Melanoms und Entwicklung neuer Behandlungsverfahren fördert die Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs jährlich mehrere Forschungsprojekte. Die Tübinger Forscher erhalten eine Fördersumme über 36.000 Euro.

Kontakt
Dr. med. Andrea Forschner
Universitätsklinikum TübingenHautklinik
Liebermeisterstraße 25,
72076 Tübingen
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Fax 07071 29-4599
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