Psoriasistag Anlässlich des Weltpsoriasistages am 29. Oktober 2018 wird im Vorfeld mit zwei Aktionen auf die Situation von hauterkrankten Menschen aufmerksam gemacht, und die Betroffenen sollen ermutigt werden, zum Dermatologen zu gehen.
Am 16. Oktober wird die Kirche St. Michaelis (Michel) abends in verschiedenen Farben des therapeutischen Lichtspektrums beleuchtet. Am 28. Oktober gibt es kostenfreie Vorträge zu verschiedenen
Hauterkrankungen in der Laeiszhalle Hamburg.
Anlass der Gesamtveranstaltungen ist der 29. Oktober, der seit 2004 als „Welt-Psoriasis-Tag“ begangen wird. Psoriasis ist inzwischen die am besten erforschte Hautkrankheit. Viele Erkenntnisse
daraus treffen auch auf andere Hautpatienten zu, die betroffen sind von Neurodermitis, Nesselsucht (Urtikaria), Rosazea, Akne, Ekzem oder Ichthyose bis hin zu Hautkrebs. Allen gemeinsam ist, dass
sie nur selten ihre Hautkrankheit verbergen können. Im Gegenteil: Die kranken Stellen sind meist für die Umwelt deutlich sichtbar. Das führt dazu, dass Hauterkrankte angestarrt werden und manche
sich sogar vor ihnen ekeln. Obwohl keine dieser Erkrankungen ansteckend ist, vermeiden es viele, Hauterkrankte zu berühren. Einige unterstellen den Betroffenen sogar, dass sie sich nicht genügend
waschen und pflegen.
Das geht an vielen Betroffenen nicht spurlos vorbei: Sie ziehen sich aus Angst vor weiteren Abweisungen zurück und isolieren sich von anderen. Wegen ihrer negativen sozialen Erfahrungen
entwickeln sie depressive Störungen oder andere psychische Erkrankungen.
20 Millionen Menschen in Deutschland leben mit chronischen Hauterkrankungen. „Die Haut als Spiegel der Seele ist in der Gesellschaft ein vertrautes Bild und steht auch für den Umgang der Menschen
miteinander. Dass dieser Spiegel nicht zerbricht, dafür kann die Gesellschaft, dafür kann jede und jeder Einzelne viel tun!“, erläutert Christine Schüller, Vorstand der Selbsthilfegemeinschaft
Haut e. V.
Patienten-Selbsthilfeorganisationen sowie Hautärztinnen und -ärzte wollen den Betroffenen Mut machen, nicht aufzugeben und sich regelmäßig behandeln zu lassen. Gerade bei entzündlichen
Hautkrankheiten besteht die Gefahr, dass sich weitere schwere Begleiterkrankungen herausbilden.
„Patienten-Selbsthilfeorganisationen sowie Hautärztinnen und -ärzte wollen den Betroffenen Mut machen, nicht aufzugeben und sich regelmäßig behandeln zu lassen.“
Nicht nur für die Schuppenflechte gibt es aber inzwischen neue effektive Wirkstoffe. Eine bessere medizinische Versorgung von Hautkranken ist schon heute möglich. Die Öffentlichkeit soll
aufgeklärt werden, um Vorurteile und falsche Ansichten zu korrigieren und der Stigmatisierung hauterkrankter Menschen entgegenzutreten. Die Aktionen werden verstanden als Zeichen der Veränderung
und Aufklärung. Sie werden getragen von gemeinnützigen und unabhängigen Patientenorganisationen wie der Selbsthilfegemeinschaft Haut e. V., dem Deutschen Psoriasis Bund e. V. (DPB), dem
Verein Psoriasis-Netz und den dermatologischen Fachverbänden Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG).
Die Gesamtveranstaltungen beginnen mit der Illuminierung der Kirche St. Michaelis (Michel) in Hamburg, unterstützt vom Lichtkünstler Michael Batz. Der Startknopf dazu wird am 16. Oktober 2018 um
18:30 Uhr gedrückt. Am Sonntag, 28. Oktober 2018 findet das öffentliche, kostenfreie „Symposium für akut und chronisch Hauterkrankte“ statt. Es steht unter der Schirmherrschaft des
Bundesgesundheitsministers Jens Spahn. Alle Betroffenen und Interessierten sowie die breite Öffentlichkeit sind dazu herzlich eingeladen. Die zentrale Patientenveranstaltung ist von 10:00 bis
17:00 Uhr in der Laeiszhalle in Hamburg.
Selbsthilfegemeinschaft Haut e. V.
Deutscher Psoriasis Bund e. V. / DPB
Verein Psoriasis Netz
Kontakt
Christine Schüller
Bundesvereinigung Haut
Tel.: 0 21 75 - 16 72 31
oder
shg-haut@t-online.de