Dermato-Onkologie
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein neues Graduiertenkolleg
unter der Federführung der Dermatologischen Klinik der Universitätsmedizin
Mannheim (UMM) bewilligt, das sich mit der Forschung zum weißen und schwarzen
Hautkrebs sowie der Entwicklung neuer Therapien für diese Krebsarten beschäftigt.
Graduiertenkollegs (GRKs) sind Einrichtungen der Hochschulen, die die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zur Aufgabe haben. Das Graduiertenkolleg dient daher nicht allein der Forschung
zum Hautkrebs, sondern auch dazu, die besten Medizinstudenten sowie Studierende der Lebenswissenschaften für die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Dermato-Onkologie zu gewinnen. Den
Graduierten wird im Rahmen des Kollegs eine medizinische oder naturwissenschaftliche Promotion zu einem Thema auf diesem Gebiet ermöglicht.
Das Graduiertenkolleg mit der Ziffer 2099 und dem vollständigen Titel „Mechanismen des Hautkrebses: Metastasierung, primäre Resistenz und neue Zielstrukturen“ wird von der Mannheimer
Universitäts-Hautklinik geleitet. Sprecher des GRK 2099 ist der Direktor der Klinik, Prof. Dr. med. Sergij Goerdt, sein Stellvertreter Prof. Dr. med. Martin Leverkus: „In diesen für die UMM
schwierigen Zeiten freuen wir uns ganz besonders, dass unsere auch vom Wissenschaftsrat sehr positiv beurteilte wissenschaftliche Arbeit hier in Mannheim erneut von der DFG anerkannt und
gefördert wird.“
Fast fünf Millionen Euro
Die Mannheimer Medizinfakultät arbeitet in dem Graduiertenkolleg mit Wissenschaftlern anderer Einrichtungen der Metropolregion zusammen. Für die kommenden viereinhalb Jahre werden ihnen Mittel in
Höhe von etwa 4,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Die Mittel werden uns dabei helfen, den Kampf gegen den Hautkrebs im Interesse unserer Patienten und gemeinsam mit den Studierenden
intensiv voranzubringen – und außerdem die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Metropolregion weiter zu verstärken, ohne die dieser Antrag nicht zustande gekommen wäre“, so Goerdt.
Am GRK „Mechanismen des Hautkrebses“ sind in 13 Projekten 13 Hochschullehrer und sechs Nachwuchswissenschaftler beteiligt, davon kommen acht aus Mannheim, vier von der Medizinischen Fakultät
Heidelberg, drei aus dem DKFZ und – eine strukturelle Besonderheit – vier Wissenschaftler haben eine Doppelanstellung in Mannheim und am DKFZ. Die Projekte des neuen Graduiertenkollegs
beschäftigen sich mit vier für die Therapie von metastasierten Tumoren wichtigen Teilgebieten: 1) den Hauttumorstammzellen und ihren Erbgutveränderungen, 2) den Wechselwirkungen des Tumors mit
seiner Umgebung, insbesondere den Blutgefäßen, 3) dem Zelltod beim Hautkrebs und 4) der Entwicklung gezielter Immuntherapien beim Malignen Melanom.Die Graduierten erhalten im Rahmen des GRK 2099
eine breite methodische Ausbildung in der Grundlagenforschung sowie einen umfassenden Überblick über die klinische Dermato-Onkologie. Dabei arbeitet das Graduiertenkolleg eng mit zwei
Graduiertenschulen zusammen, mit der Hartmut Hoffmann-Berling International Graduate School of Molecular and Cellular Biology (HBIGS) der Universität Heidelberg und der Helmholtz International
Graduate School for Cancer Research (HIGS) des DKFZ, die die Lehre in Tumorbiologie und Allgemeiner Onkologie verantwortet. Die Grundlagen, die dort gelehrt werden, auf die Biologie des
Hautkrebses und die Dermato-Onkologie anzuwenden, ist ein wichtiger Mehrwert des neuen Graduiertenkollegs. ve/idw