Gastkommentar
Ein Highlight der Tagung „Dermatologische Praxis“ war der Medienpreis, der öffentlichkeitswirksame Aktivitäten aus Praxis und Klinik fördert und anerkennt. Tagungsleiter Dr. med. Klaus Fritz, Landau, erläutert die Notwendigkeit derartiger Aktivitäten.
Unser Ziel ist es, herauszustellen und auszuzeichnen, was Dermatologen in Praxis und Klinik in der Öffentlichkeit erreichen unter dem Motto: „Dermatologen, die tun was“ – denn viele tun wirklich Beachtliches fürs Fach. Dermatologen waren eingeladen, eigene oder auch fremde Initiativen vorzuschlagen. Gesucht wurden beispielhafte Aktivitäten, die bereits verwirklicht worden sind.
Wichtig ist, dass Ärzte ein Gesicht in der Öffentlichkeit erhalten, das zeigt auch die KBV-Imagekampagne. Die Dermatologie hat das sehr viel früher als die KBV erkannt und darum wurde 2010 die „Healthy skin @ work-Campaign“ ins Leben gerufen. Ihr wesentliches Ziel: deutlich zu machen, dass im Sinne des Erhalts der Dermatologie als Organfach am Beispiel der Berufsdermatologie exemplarisch demonstriert werden kann, dass hier ein Spezialist, nämlich der Dermatologe, die Kompetenz für die Behandlung sämtlicher berufsbedingter Hauterkrankungen bis zu Hautkrebs besitzt. Damit verbunden war der Hinweis auf ein leistungsgerechtes Honorarsystem.
Inzwischen sind von Prof. Dr. med. Swen Malte John, Osnabrück, dem ersten Preisträger in diesem Jahr, fünf große Veranstaltungen organisiert worden mit Parlamentariern und maßgeblichen Vertretern der Administration sowie von UN-Organisationen (WHO, ILO) im Brüsseler Parlament –unter Beteiligung der Presse. Ein Beispiel der Auswirkungen ist u.a. die wesentliche Verbesserung der Honorierung berufsdermatologischer Leistungen in Deutschland, die in Europa unerreicht ist. Bemerkenswert ist, dass die WHO und ILO die Kampagne wegen ihrer Professionalität als vorbildlich eingestuft haben. Zurzeit sind weitere Bemühungen in den beiden Genfer UN-Institutionen im Gange.
Der EU-Kommissar für Beschäftigung hat ein Rahmenabkommen für verbesserten Arbeitsschutz ins Leben gerufen .Das macht deutlich, welchen Stellenwert die Dermatologie für die Arbeitsschutzbehörden heute gewonnen hat. Seit Beginn der Kampagne sind die Meldungen beruflicher Hauterkrankungen in der Bundesrepublik um bis zu 30% angestiegen. Hierdurch wurde eine Sensibilisierung der öffentlichen Meinung für hautfachärztliche Versorgung erreicht und so auch eine Steigerung des Ansehens der Fachgruppe in der Öffentlichkeit. Mit der hier gewählten Methode der Öffentlichkeitsarbeit ist ein Ansprechen der breiten Öffentlichkeit unter gleichzeitiger Einbeziehung wichtiger politischer und institutioneller Entscheidungsträger erreicht worden.
Die vorgestellten Konzepte und die Preisträger sind Beispiele, die den Kolleginnen und Kollegen Mut machen sollen, selbst in Ihrem Umfeld und im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu werden, für die Fachgruppe und damit auch für sich. Die ausgezeichneten Konzepte sollen auch Ideen liefern, entweder solche und ähnliche bei sich selbst regional umzusetzen – also Bewährtes zu übernehmen oder Ähnliches zu kreieren.
Deshalb wurden die Konzepte auch auf der Tagung „Dermatologische Praxis „präsentiert und in der Standespresse aufgenommen.
Für nächstes Jahr ist der Preis wieder ausgeschrieben. Wir freuen uns schon jetzt auf weitere interessante Anregungen einzelner aus der Fachgruppe, die Beispiel geben und zur Nachahmung motivieren – alles attraktive Inhalte unserer Tagung „Dermatologische Praxis“.