In der Laserbranche tut sich was

Schöne neue Laserwelt

Dr. med. Klaus Hoffmann, Bochum, kommentiert die Bestrebungen, Laserbehandlungen in der Hand der Dermatologen zu lassen.

Foto: privat
Dr. med. Klaus Hoffmann

Großfusionen wie die zwischen Palomar und Cynosure verändern viel. Es finden Marktkonzentrationen statt, Forschung wird konzentriert, aber es geht eben auch ein Teil an Kompetition verloren, die sowohl für den Markt als auch für die Wirtschaft gut war.
Andere Entwicklungen gehen nur schleppend voran. Hier sei insbesondere die Verordnung zum nicht ionisierenden Strahlenschutzgesetz genannt. Hatten wir die Hoffnung, hier sehr schnell die unerwünschte Entwicklung, dass Laser für jedermann verfügbar sind, einzuschränken, schaffen es interessierte Kreise immer wieder, Sand ins Getriebe zu streuen. Wen wundert es auch, wenn alle möglichen Firmen Home-use-Geräte in den Markt werfen können, ohne dass ein Aufschrei von den Hautärzten kommt. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird dann wieder nach den Schuldigen gesucht. Da stellt sich die Frage, wo die Stellungnahmen der Fachverbände sind. Immerhin gibt es eine europäische Lasergesellschaft, bei der man jedoch sehr stark spürt, dass – bis auf den deutschen Vertreter, der die Erklärung gegengezeichnet hat –, jeder für den Fall eines „conflict of interest“ eine Kooperation mit Firmen, die Home-use-Laser produzieren, unterschreiben musste. Wenn wundert es, dass die Stellungnahme so windelweich ist, dass man glauben könnte, dass derartige Geräte ungefährlich sind. Sind sie nicht!
Selbst wenn man konstatieren könnte, dass sie nicht lebensgefährlich sind, so stellen sie doch eine Technologie dar, die einer intensivsten Überwachung und auch einer ärztlichen Kontrolle bedarf.
Die Zulassungsregeln in Deutschland für solche Geräte sind geradezu lächerlich. Hier muss sich die Dermatologie wehren, bis zur letzten Patrone. Es muss auch erlaubt sein, dies schon aus eigenem Interesse zu machen. Denn die Patienten werden sich merken, dass Laser, insbesondere IPL-Geräte, nicht wirken.
Der Schaden, der hier entsteht, ist immens. Es ist albern, wenn sich einige Facharztgruppen quasi durch die Hintertür die Befähigung zu lasern in die Weiterbildungsordnung schreiben lassen. Das zu lernen, muss man A: Patienten haben und B: auch die Geräte. Dies ist in ausreichendem Maße nur in der Dermatologie vorhanden. Warum wir diesen Claim nicht verteidigen, muss man nicht verstehen. Im Gegenteil, wir schauen all dem mit großen Augen zu. Aber sind wir nicht selber schuld? Wenn man das BfArM fragt, wie viele Meldungen von Nebenwirkungen es gibt, kommen lächerlich kleine Zahlen dabei heraus. Sucht man durch Laien geschädigte Patienten, so ist der Kooperationswille der Kolleginnen und Kollegen praktisch bei null. Klagen finden, wenn überhaupt, gegen Ärzte statt; diese sind versichert, bei denen ist etwas zu holen.
Die Fernsehsender gehen dann zu den Patienten-Anwälten und groteskerweise haben wir dann noch eine Diskussion zum Thema Nebenwirkungen bei der Behandlung durch Dermatologen.
Dann nun wiederum ist es ein beliebtes Hobby, auf Aktivisten einzuprügeln, die dann schuld wegen einer nicht guten Berichterstattung sind. Kritische Diskussionen auf Kongressen sind fast nicht mehr möglich, da die Kongress-Vielfalt, gepaart mit den Veranstaltungen der Industrie, die Qualität der Kongresse deutlich sinken lässt. Die Qualität leidet. Die Industriemacht, die letztlich steuert, was wo stattfindet und was zu welchem Zeitpunkt gesagt wird, steigt damit ins Unendliche.
Doch ganz ohne Industrieunterstützung Kongresse durchzuführen wird schwer. Im nächsten Jahr freuen wir uns auf die DGBT- und DDL-Tagungen, die als Fachgesellschaftsveranstaltungen diejenigen in der Ästhetik sein werden, die uns ein Forum aus objektiven Informationen bieten. Dies gilt auch gerade für die Laser.
In diesem Jahr wird noch mal sehr herzlich zur Cosmedica eingeladen. Hier sollen noch einmal die wichtigen Themen auch zum Laser behandelt werden.