Allergieprävention Dr. med. Susanne Brandstetter und Dr. rer. pol. Janina Curbach von der Universität Regensburg erforschen in zwei Teilprojekten der Forschungsgruppe HELICAP die Rolle von Gesundheitskompetenz zur Allergieprävention im frühen Kindesalter.
Welche Bedingungen im Einzelnen dafür sorgen, ob Menschen medizinisch gut und richtig informiert sind, will eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe am Beispiel
frühkindlicher Allergieprävention herausfinden. Die DFG-Gruppe HELICAP (Health Literacy in Early Childhood Allergy Prevention) an den Standorten Hannover, Magdeburg, Regensburg und Freiburg wird
mit insgesamt 2,2 Millionen Euro gefördert.
An der Universität Regensburg werden zwei Teilprojekte gefördert: Unter der Leitung von Dr. med. Susanne Brandstetter, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, untersucht das
Teilprojekt „Gesundheitskompetenz und Maßnahmen der frühkindlichen Allergieprävention von Eltern“, wie sich die Gesundheitskompetenz von Eltern über den Lauf der Zeit entwickelt und welche Rolle
Gesundheitskompetenz für die Vorbeugung von Allergien im Kindesalter spielt.
„Gerade im Bereich Allergien sehen wir in den letzten Jahren einen schnellen Wandel in den wissenschaftlichen Empfehlungen.“
Hierzu werden Daten aus der KUNO-Kids-Gesundheitsstudie analysiert. Dies ist eine sogenannte Geburtskohortenstudie, die seit 2015 in der KUNO-Klinik St. Hedwig in Regensburg durchgeführt wird.
Um die Entwicklung des Kindes zu begleiten und die Entwicklung von Gesundheit und Krankheit besser zu verstehen, werden regelmäßig Daten gesammelt und Fragebögen verschickt. Bislang nehmen mehr
als 3.000 Familien mit ihren Kindern an der Studie teil. In einem zweiten Teilprojekt „Gesundheitsfachkräfte: Welche Rolle spielt Gesundheitskompetenz in der Praxis der Allergieprävention?“ wird
unter der Leitung von Dr. rer. pol. Janina Curbach untersucht, wie Ärzte/innen und Hebammen die Gesundheitskompetenz von Eltern im Bereich frühkindlicher Allergieprävention prägen und stärken
können. Es wird untersucht, wie Ärzte/innen und Hebammen die aktuellen Forschungsergebnisse zu frühkindlicher Allergieprävention aufnehmen, wie sie diese als praktisch anwendbare Empfehlungen an
ihre Patienten weitergeben und welche Rolle Gesundheitskompetenz in der Patientenberatung spielt. Hierzu werden in den nächsten drei Jahren an verschiedenen Standorten in Deutschland
70 Interviews mit Ärzten, Hebammen und Experten geführt. Anhand der Ergebnisse wird ein Fragebogen entwickelt, mit dem die Forscherinnen Empfehlungen geben, wie Ärzte/innen und Hebammen das
Wissen und Handeln von jungen Eltern im Bereich Allergieprävention verbessern können.
„Gerade im Bereich Allergien sehen wir in den letzten Jahren einen schnellen Wandel in den wissenschaftlichen Empfehlungen. Früher hieß es, man solle Allergene wie Nüsse und Pollen meiden, heute
empfiehlt man hingegen, Babys und Kleinkinder möglichst früh mit Allergenen in der Nahrung und Lebensumgebung in Kontakt zu bringen“, sagt Brandstetter. Weil immer mehr Menschen von Allergien
betroffen sind, ist es besonders wichtig zu verstehen, welche Empfehlungen Eltern von Gesundheitsfachkräften bekommen und wie sie mit diesen Informationen umgehen. „Hinzu kommt, dass es viele
Gerüchte und Missverständnisse zum Thema Allergien gibt, durch die Eltern zusätzlich verunsichert werden. Das betrifft vor allem die praktischen Fragen, wie sie die Ernährung und Lebensumgebung
ihrer Kinder gestalten sollen“, erklärt
Curbach.
| ve
Kontakt
Dr. med. Susanne Brandstetter
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätsklinikum Regensburg
Tel.: 0941 – 369 58 26